Wie entsteht beim Reisen ein Beitrag für den
Frieden?
Die Möglichkeit mit einer Auslandsreise einen Beitrag zum Frieden leisten zu können, habe ich an der Freien Hochschule für Spiritualität in Lundo, bei dem
spirituellen Lehrer, Heinz Grill, kennengelernt. Letztes Jahr, im September 2024, habe ich mit den Kolleginnen und Kollegen in der Forschungsküche der Hochschule begonnen, mich mit der Kochkultur
von verschiedenen Ländern zu beschäftigen. Die Idee war von Heinz Grill angeregt worden, dass wir im Dezember 2024 einmal täglich ein internationales Gericht für die Gäste zubereiten. Dadurch
konnten auch für die Gäste eine neue Beziehungen zu den jeweiligen Ländern über die Kochkunst angeregt werden.
Hirse mit Ingwer, gedünsteter Mangold aus der Forschungsküche Lundo,
georgischer Bohneneintopf und ein Paprika-Chilli-Dip und
ein rumänischer Apfel-Haferauflauf
Die Wirksamkeit dieser für uns neuen Form der Beziehungsaufnahme zu einem anderen Land und den Menschen dort,
wirkt nach den Forschungen von Heinz Grill, friedensförderlich auf die Welt. Daraus entstand in jedem von uns der Wunsch und die Freude, die Möglichkeit zu nutzen, einen friedensförderlichen
Beitrag für die Welt zu leisten. Wie sie meinem Bericht über eine neue Reisekultur entnehmen können, fand unsere erste Reise nach Rumänien im Januar 2025 statt.
Die intensive Auseinandersetzung und Ausgestaltung der vielen Rezepte, regte auch bei unseren Gästen das Interesse für die verschiedenen Ländern an.
Miso Suppe Vietnamesisches Kokos-Curry mit Tofu
Wie kann durch eine Reise ein friedensförderlicher Beitrag entstehen?
Es beginnt mit der Auseinandersetzung und ersten Vorstellungsbildung der geographischen, politischen und wirtschaftlichen Lage des
Landes. Über das Interesse an der Kochkultur des fremden Landes kann eine natürliche Verbindung und Beziehung zum Land entstehen. Wir stellten uns die Anforderung, mit der Zubereitung der
Gerichte möglichst nahe an die Idee des Herkunftslandes zu kommen. Dadurch entstand eine innerliche Beziehung zum Land, den Leuten und ihrer Kultur.
Inspiration durch die geistige Forschungsarbeit an der Freien Hochschule für Spiritualität in Lundo
Unsere zweite Reise nach Rumänien wurde von der Forschungsarbeit des Studienkurses „Geistiges Schauen“ an der Hochschule inspiriert. Heinz Grill erarbeitete an dem Wochenende vor unserer Abreise
mit über 100 Personen eine tiefgründige geistige Sicht auf die Situation des Landes Rumänien und auf den im Dezember 2024 von den Präsidentschaftswahlen ausgeschlossenen Kandidaten Călin
Georgescu.
Der Studienkurs ging bei der Betrachtung Călin Georgescus auch von einer seiner Aussagen aus, einem von ihm formuliertem Ideal für Rumänien:
Călin Georgescus
„Wir wollen nicht von Ost und West bestimmt werden, wir wollen, dass Rumänien zu einer eigenen Nation wird“
In der Zusammenarbeit mit Heinz Grill eröffnet sich den Studierenden durch die wiederholte Hinwendung und Vorstellung folgender
Eindruck:
„Rumänien zeichnet sich aus durch fleißige und intelligente
Menschen, durch Wertempfinden, durch Regsamkeit und Empfindsamkeit seiner kulturellen Begabung aber auch durch eine gewisse Schwäche der Identität und Armut. Es hatte lange Jahre von
Fremdbestimmung und Diktatur erleiden müssen. Als geistige Forschungsfrage stellten wir an das Konzentrationsbild die Frage: Was für eine Wirksamkeit geht von seiner Person aus, um welchen Äther handelt es sich?»
(1) Zusammenfassung von
Manuel Doman hier
klicken
Wie ich dieser Zusammenfassung entnehmen kann, wurde im Studienkurs auch die Wirkung auf die Verstorbenen, die zur Zeit der Diktatur lebten, untersucht. Es entstand die Empfindung, dass durch das
Forschen ein Lichtwirken auf das Nachtodliche, das in erheblich dunklen Zusammenballungen begann, sich dann langsam aufzulockern und aufzulösen schien. So als ob die verstorbenen Seelen wieder zu
einer inneren Beweglichkeit finden könnten.
Dies schien für den ganzen Studienkurs auch sehr bedeutungsvoll für die Lebenden. Es wird in der Zusammenfassung beschrieben, dass die unerlösten Seelen rückwirkend auf die Lebenden, schwer greifbare Ängste und Selbsteinbrüche auslösen können, die die Lebenden „verleiten könnten, sich erneut einer fremden Macht zu unterwerfen.“
Der Autor der Zusammenfassung, Manuel Doman, schließt den Beitrag mit den folgenden Gedanken für Rumänien:
„Wenn jedoch das von Georgescu zur Ausstrahlung gebrachte lichtätherische Wirken zu einer weiteren Entfaltung kommt – wozu auch eine Wahrnehmung von
außen mit spirituellen Gedanken einen Beitrag leisten kann – so hat dies nicht nur für das Land selbst eine Auswirkung zu mehr geistiger Selbstbestimmung, Menschenwürde und Freiheit sondern
darüber hinaus gerade in der momentan kritischen Lage für die Welt insgesamt.“
Unsere Reise nach Rumänien beginnt
Mit diesen Gedanken und Vorstellungen zum Land und den Menschen, begann unsere Reise nach Cluj-Napoca am 08. April 2025. Bereits beim Hinflug kam ich unkompliziert mit einer Deutsch-Rumänin, namens Brigitte, ins Gespräch. Im Austausch über die Beziehungsverhältnisse
zu den Nachbarländern, erfuhr ich, dass Brigitte in dieser nord-westlichen Region, die Ungarn nah ist, mit einem ungarischen Bergführer Wanderungen organisiert. Bei diesem Bergführer, sagte sie,
sei es wie bei den meisten grenznahen Ungarn, dass sie eher eine Ablehnung gegen die Rumänen haben. Sie wollen, wenn, dann nur Deutsch-Rumänen begleiten. Brigitte ist jedoch stets bemüht, eine
Verbindung zwischen dem ungarischen Bergführer und den Rumänen herzustellen, in dem sie immer wieder mal Rumänen mit auf seine Bergtouren mitnimmt.
Auf die Frage nach ihrer Meinung über die politische Situation in Rumänien, meinte Brigitte, mache sie sich keine größeren Gedanken. Sie informiert sich über ihren
Sohn und verlässt sich auf seinen Rat, auch bei den Wahlen. Sie wünscht sich eine vertrauenswürdige Regierung in der Zukunft. Auf keinen Fall will sie wieder in einer Diktatur, wie
bei Nicolae Ceaușescu, leben müssen.
Im Anflug auf Cluj-Napoca mit Blick auf das
fruchtbare Land
(Fotografin: C.
Heiss)
Die erste Möglichkeit in Rumänien die Wirkung von Călin Georgescu zu studieren, haben wir in unserer Unterkunft bekommen. Sie war in der Region Siebenbürgen in der Stadt Turda, ca. 24km von Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt. Die Gastgeber der Unterkunft namens «Wineyards Salin Turda» leben vom biologischen Obstanbau und der Vermietung von schön gestalteten Zimmern. Das Haupthaus liegt sehr schön auf einer Anhöhe, mit Blick auf die Stadt Turda und ein Weitblick bis in die Westkarpaten. Auf ihrem Grundstück dürfen auch Rehe, Fasane, Füchse und Katzen den ihnen würdigen Lebensraum einnehmen.
Eindrücke von der Unterkunft
Blick über die Obstanlage vom Anfahrtsweg zum Haupthaus - Blick
vom Haupthaus auf die Stadt Truga und die Westkarpaten -
schön gestalteter Frühstücksraum mit traditionellem Frühstück
-
Auf der Anlage haben sie selbst harmonische gestaltete
Cubeförmige Gästeräume
mit Blick in den Sternenhimmel bei Nacht für die
Sommermonate
(Fotografinnen: C. Kraus, A.
Holstvoogdt)
Marius und Michaela heißen die Betreiber, die vor 25 Jahren ihre Vision mutig, eigenständig und mit einem sozialen Gedanken zu ihren Mitarbeitern umgesetzt haben. Sie haben eine vom System unabhängige Landwirtschaft mit eigenem Vertrieb aufgebaut. Bei ihnen war mir ein kraftvolles Streben nach Unabhängigkeit entgegengekommen. Sie führen das Gut allein und sorgen seit Jahren wertschätzend für ihre Mitarbeiter. Auf unsere Frage nach den Beziehungen zu den Nachbarländern, sagte Michaela, dass sie auch immer offene Türen für die aus der Ukraine flüchtenden Nachbarn haben und ihnen saisonale Arbeit und Unterkunft geben.
Mit diesen ersten Erfahrungen vor Ort, nähern wir uns weiter dem Wirken der Person Călin Georgescu auf das Land an. Wir pflegen bereits am Morgen immer wieder die erarbeiteten Bilder vom Land und von Călin Georgescu mit seiner lichtvollen Wirkung. Mit dem Blick auf die Stadt Turda und das umliegende Land lag nach 2 Tagen ein sehr schönes Licht in der Atmosphäre. Beim Spaziergang von der Unterkunft in die Stadt, war das Gehen sehr leicht und es kam uns die Natur sehr differenziert in klaren Formen bei der Betrachtung entgegen.
ein Blick von der Unterkunft auf die Stadt Turda
Es wurde täglich lebendiger und lichtvoller auch in den Begegnungen mit den Landsleuten. Es begleitete uns dabei sein Ideal für die Demokratie und auch die Aussagen von Călin Georgescu über das Land. Es erschien mir so, als geben diese Gedanken und Bilder uns, dem Land und seinen Menschen einen neuen Impuls. Ich hatte den Eindruck, dass durch uns eine Substanzkraft und eine eigene innerste Aufrichtekraft auf die Menschen wirksam ist, die in ihnen selbst und für das Land und seine Unabhängigkeit auferstehen möchte.
Begegnungen mit Einheimischen und mit der Natur
Wir wollten die erbauende Wirkung mit diesen Gedanken in möglichst vielen Begegnungen studieren. So teilten wir uns auf, um möglichst
viele Eindrücke von der Kultur und den Einheimischen zu bekommen.
Es sind Kontakte zu einer Walddorfschule in Cluj-Napoca entstanden.
Die Wirtin des Gasthauses Slow Food in Turda freute sich über das Interesse an der rumänischen Küche.
In einer Bäckerei in Cluj-Napoca kamen wir in den Austausch über die Herstellung von Backfermentbrot, aus unserer heilsamen Forschungsküche in Lundo.
Bei einer Wanderung in den Vorläufern der Westkarpaten haben wir die Lichtverhältnisse in der Natur studiert und besonders farbintensive Eindrücke wahrgenommen, wie auf den Bildern (vor und nach der Lichtbetrachtung) sichtbar wurde.
Vor der Lichtbetrachtung von 10 Minuten ... nach der Lichtbetrachtung ... und auf der Anhöhe der lichtvolle
(Fotografin: C. Kraus) Weitblick über die Karpaten
Sehr ähnliche Erfahrungen und Eindrücke, konnte ich mit der Veränderung der Lichtverhältnisse durch die Betrachtungsübung am nächsten Tag im Stadtpark von Cluj-Napoca machen:
Auch die Architektur in Turda, Cluj-Napoca und in den Karpaten regete zur Betrachtung an, um Licht- und Formkräfte für das Land aufzubauen.
... interessante Dachformen in Turda - ... und in Cluj-Napoca entdeckte ich Fensterformen und Turmelemente
... ein Kloster auf dem Weg nach Cluj-Napoca - ... und klare Dreiecksformen in den Karpaten
Mit diesen Reiseerfahrungen nach Rumänien ist in mir ein großes Bedürfnis erwacht, jede Möglichkeit zu nutzen, jedem Land mit Interesse zu begegnen. Für das jeweilige Land, in dem ich mich gerade befinde, lichtvolle und friedensförderliche Kräfte erbauen zu können, biete ich in Zukunft auch für neuinteressiert Mitreisende an. Bei Interesse können Sie mich jederzeit unter der email: info@carmenkraus.com oder telefonisch unter 0041 79 915 3317 kontaktieren.
Lichtbetrachtung am Strand von Constanta am Schwarzen Meer
Der Impuls für diese Reise, die für mich die Entdeckung einer neuen Reisekultur ist, liegt in einer sehr interessanten Anregung von Heinz Grill. Im Oktober 2024 regte er die Mitwirkenden der Forschungsküche an der Spirituellen Hochschule in Lundo, Italien an, sich mit den Kochkünsten verschiedener Nationen auseinanderzusetzen. Ich hatte mich entschieden, die osteuropäische Küche (Rumänien, Ukraine, Moldau und Georgien) kennenzulernen. Um Land und Leuten näher zu kommen, war neben den Rezepten, auch die Anschauung der politischen und wirtschaftlichen Lage, sowie der Traditionen ebenfalls sehr wertvoll. Das Motiv dieser Arbeit in der Forschungsküche war, dass wir während der Künstlertage an der Spirituellen Hochschule, vom 16. Dezember 2024 bis 01. Januar 2025, eine erste seelische Verbindung zu den verschiedenen Ländern erbauen und damit bereits einen friedensförderlichen Beitrag leisten können.
Wie ist das möglich?
Heinz Grill beschreibt in seiner Forschungsarbeit, dass eine wirkliche seelische Verbindung unter Menschen
dann entsteht, wenn der Einzelne zunächst mit Interesse in Beziehung zum Anderen oder zu einem Land tritt. Dies geschieht auf natürliche Weise, indem die Wahrnehmung von konkreten Fragen
begleitet ist. Wie zum Beispiel:
Wo ist die geographische Lage des Landes? Welche Werte leben in der Kultur? Welche Unterschiede bestehen zur eigenen Kultur? Welche Bedeutung hat die Sprache? Wie ist die aktuelle Lebenssituation
in der Gesellschaft?
Und interessant für die Forschungsküche ist noch die Frage: Welche Gerichte sind traditionell in diesem Land?
Mit diesen Fragen habe ich mich immer wacher im Interesse erlebt, mehr über die osteuropäischen Länder und die Leute zu erfahren. Freudig war das Erforschen und Kochen der verschiedenen
Gerichte und erlebbar erbauend, diese Gerichte den Gästen zu servieren und sie selbst auch zu essen. Diese Empfindungen sind für mich Kriterien, dass ein Aufbau von Lebenskräften gelungen ist.
Nach dieser Erfahrung ist es für mich auch sehr gut vorstellbar, dass sich mit dieser lebendigen Aktivität in der Seele, eine seelische Verbindung zu den Menschen in einem fernen Land erbaut. Des Weiteren hat sich für mich eine sehr hoffnungsvolle Perspektive, durch diese Anregungen von
Heinz Grill, eröffnet: Wenn ich in Zukunft eine Reise auf diese Weise gestalte, dann kann ich einen Beitrag mit einer friedensförderlichen Wirkung auf das Weltengeschehen leisten.
Wie haben wir die Reise gestaltet, um friedensförderlich zu wirken?
Wir waren 9 Frauen aus der Forschungsküche Lundo, die vom 07. Januar bis 12. Januar 2025 mit einem gemeinsamen Ziel nach Rumänien reisten. Wir wollten unsere Beziehung direkt im Land mit den
Leuten in der persönlichen Begegnung intensivieren und ihnen über die Kochkunst näher kommen. Um auf unserer Reise wirksam zu werden bedurfte es einer
konkreten Zielsetzung. Ausgehend von der seelisch-geistigen Entwicklung eines jeden Menschen, haben wir das Ideal für die Menschen in Rumänien gepflegt, sie in ihrer Individualität, dem
Selbstgefühl und Selbstwert zu stärken.
Um dieses Ziel mit einer aktiven Leistung umzusetzen, war unsere Vorstellung, dass wir in allem was wir tun, die Begegnungen bewusst gestalten und auf natürliche Weise in Beziehung treten werden. Wir haben uns vorgenommen, jede Begegnung idealer zu gestalten. Für eine kraftvolle Umsetzung unseres Zieles, bekamen wir von Heinz Grill folgenden Gedanken mit auf den Weg, aus dem wir die gesamte Reise gestalteten:
„Mit Bewusstsein in Beziehung treten, mit Bewusstsein gegenübertreten“
Unsere Reise war auch begleitet von der Wirksamkeit der seelischen Gesetzmässigkeit, dass der eigene Fortschritt, auch dem bereisten Land die Substanz für einen individuellen Fortschritt zur Verfügung stellt. Diese Gesetzmäßigkeit ist uns bereits aus der Forschungsarbeit von Heinz Grill bekannt und im Team innerhalb der Küche im Miteinander ein großes Anliegen. Aus diesen kraftvollen Gedanken strömte eine freudige Motivation aus, dass wir jede Möglichkeit nutzten und sie täglich in eine Umsetzung führten.
Jeder Tag begann mit der Pflege dieser Gedanken in einer Konzentration, sodass diese sich für den ganzen
Tag als sehr kraftvoll wirksam zeigte. Es waren sowohl innerhalb der Reisegruppe als auch in den Begegnungen mit den Rumänen in den Großstädten Bukarest und Constanta, sowie mit den Menschen auf
dem Land, ein leichtes und freudiges in Beziehung-Treten möglich. Die Erkraftung der Individualitäten zeigte sich für mich darin, dass innerhalb der Reisegruppe die persönlichen Wünsche,
Bedürfnisse und begrenzenden Gewohnheiten zurückweichen konnten.
Freudig gestalteten wir jeden Tag mit einer sehr klaren und aktiven Tagesstruktur. Für jede von uns war es möglich Fortschritte in der Asana-Praxis zu verzeichnen, sowie Beziehungen
untereinander und zur Umgebung erbauend zu gestalten. Es zeigte sich bei fast allen, wie das Zurücklassen unerwünschter Verhaltensmuster möglich wurde. Das freier Werden von unnötigen
persönlichen Eigenheiten konnten wir als positive Opfergabe erfahren. Es scheint sehr eindrücklich und erwähnenswert, dass diese Verwandlung nur gelingen konnte, da jede von uns zu Beginn der
Reise, ihre "Opfergabe" konkret benannt hatte. Dadurch war untereinander eine förderliche konstruktive Kritik und daraus ein bewusstes Grenzüberschreiten für die Einzelnen möglich.
Es konnte sich im Laufe dieser 4 Tage einiges individuell verwandeln: z.B. dass man das Gegenüber aussprechen lässt und an dessen Gedanken ansetzt oder beim Sprechen auf konkrete Formulierungen
achtet, sodass für das Gegenüber eine klare Vorstellung davon entstehen konnte, was man darstellen möchte.
Asana Praxis am Strand von Constanta am Schwarzen Meer
Eine sehr eindrückliche Erfahrung auf der Reise war, dass wir uns als Fremde in der Millionenstadt Bukarest, nicht fremd, sondern sehr aufgenommen fühlten. Es schien aufgrund unserer inneren Motive den Menschen leicht zu fallen, mit uns in Beziehung zu treten. Wir konnten im schönen Park um Lacul Herastrau (ein See in einem nördlichen Stadtteil von Bukarest) mit Patrick, einem professionellen SportCoach, einiges über Land und Leute, Politik und Wirtschaft erfahren. Am Abend auf der Suche nach einem Restaurant mit traditionellen Gerichten, trafen wir auf Alecsandra, die uns in perfektem Englisch sofort unterstützte, den richtigen Weg zum Restaurant "Old Kitchen" zu finden. Sie war sehr berührt von unserem Interesse für ihr Land und die traditionelle Küche. Sie sprach sehr offen über ihr persönliches Erleben des Kommunismus unter dem Ceaușescu-Regime und auch über ihre Angst, dass der Kommunismus wieder kommt. Sie hat grosse Hoffnung auf eine bessere Zukunft durch den Beitritt in die EU. Beide haben sich einen Tag später per e-mail für das Interesse an ihnen und ihrem Land bedankt.
Begegnungen: mit Patrick im Park und mit Alexandra auf der Suche nach dem Restaurant "Old Kitchen"
Auch bei den verschiedenen Restaurantbesitzern erweckte unser Interesse am Land, den Menschen und ihrer Kochkultur Freude. Ich meine sogar ein inneres stolzes Aufrichten bei ihnen wahrgenommen zu haben. Wir kamen in einen lebendigen Austausch über die traditionelle rumänische Kochkunst. Sie schienen im Ehrgefühl berührt und freuten sich sehr über unsere Einladung in die Forschungsküche nach Italien zu kommen, um miteinander zu kochen und voneinander zu lernen.
Sehr aufmerksam bedient von der Restaurantbesitzerin in der "Old Kitchen", servierte sie uns die vegetarischen Gerichte, wie Polenta mit Ei und Schafskäse und den Bohneneintopf.
Während unseres Aufenthaltes in Rumänien konnten wir beobachten, wie unser gemeinsames Ziel aus den gegebenen Gedanken von Heinz Grill die Tage zu gestalten, in jedem von uns Kräfte freisetzte.
„Mit Bewusstsein in Beziehung treten, mit Bewusstsein gegenübertreten“
und
"der eigene Fortschritt, stellt auch im bereisten Land die Substanz für einen individuellen Fortschritt zur Verfügung"
Jede von uns konnte immer wieder mit Übersicht aufmerksam und bewusst im Miteinander, zu den Menschen im Land und zur Natur erbauend und beziehungsfreudig wirken. Mit dem täglichen Praktizieren von Yogaübungen, den Seelenübungen und den Lichtbetrachtungen konnten wir erlebbar die Lichtverhältnisse und die Atmosphäre anheben. Wir sind in der glücklichen Lage, dass an der Spirituellen Hochschule verschiedene Seelenübungen unterrichtet werden. Diese Übungen fördern die individuelle Entwicklung der Studierenden in ihrer Beziehungsfähigkeit. Ein Ziel der Seelenübungen ist, dass die Studierenden mit der Übung lernen, in eine objektive Beziehungsaufnahme zu einem Objekt zu treten. Die dafür notwendige Auseinandersetzung mit dem Objekt, wie hier mit den Ländern und deren Kochkünsten, und den erweiternden Forschungsfragen, lassen die Studierenden zum Schöpfer von formenden Lebenskräften werden. Gleichzeitig können sie auch lernen, geistig zu schauen, wie diese kosmischen Formkräfte am Objekt selbst wirken. Heinz Grill hat diese Übungen so ausgearbeitet, dass jeder Mensch diese Fähigkeit erlernen und im Leben umsetzen kann. Wie diese Übungen in den Alltag oder auf einer Reise wirksam werden, konnten wir auf unserer Reise mehrfach erproben.
Während unseres Besuches auf dem Wochenmarkt in Bukarest, haben wir für einige Zeit die Menschen im Verkauf in ihrem Umgang mit ihren Produkten und im Umgang mit ihren Kunden
beobachtet. Diese Beobachtung
haben wir mit folgenden Fragen begleitet: wie stehen sie im Miteinander und zu ihren Produkten in Beziehung? Nehmen sie Blickkontakt zueinander auf und kommen sie in ein Gespräch oder bleiben sie
ganz bei sich?
Nach ungefähr 10-15 Minuten konnten wir erleben, wie das Angebot sehr geordnet und farblich intensiver auf uns wirkte. Ich hatte den Eindruck, dass nach unserer Betrachtungsübung in der
Markthalle, eine ruhigere und verbindende Atmosphäre zwischen den Menschen und zu den Produkten entstanden war. Auch die Produkte kamen mir plastischer entgegen.
Auf den folgenden beiden Bildern kann ein weiterer Eindruck über die Wirkung von Seelenübungen entstehen. Achten Sie auf den Unterschied vor der Lichtbetrachtung von den 3 Waldzonen und der schneebedeckten Kuppel mit seinen Formen und Farben. Das linke Foto wurde vor der Lichtbetrachtung gemacht und das rechte Foto ist nach Abschluss der Übung von 10 Minuten. Nicht nur dass die Ebenen und die verschiedenen Bäume differenzierter erscheinen, sondern ich erlebte mich selbst nach der Übung an diesem Ort im Gesamten harmonischer eingeordnet.
Während der Wanderung durch den Wald in den Karpaten, veränderte sich die Lichtsphäre deutlich, nachdem wir einige Zeit mit der Seelenübung "Die Annäherung an die energetische seelische und geistige Substanz von Begriffen" den Begriff "die Originalität“ erforschten. Auch die Formen und Farben in der direkten Umgebung am Waldweg, wurden plastischer und intensiver. Später ist mir auch beim Blick vom Cantacuzino Castle auf die Karpaten ein sehr eindrücklich strahlendes Licht bei Sonnenuntergang aufgefallen.
Seit unserer Rückkehr pflege ich meine Beziehung zu Rumänien weiter. Ich beobachte die politische und
wirtschaftliche Situation weiter und erbaue und pflege folgendes Ideal in der Vorstellung:
Die Menschen werden in der Zukunft ihren eigenen individuellen Wert bewusst erkennen
und sich gegen jegliche Fremdbestimmung aufrichten.
Sie werden mutig, eigene hohe Ideale für sich und ihr Land denken.
Sie werden die hochwertige Qualität der vorhandenen Rohstoffe für ihr eigenes Land nutzen
und sie werden mit einer gesunden Ökologie und Ökonomie in ihrem Land,
zu einem wirtschaftlichen Gleichgewicht und zu förderlichen Beziehungen in anderen Ländern beitragen.
Für die Zukunft gedacht, lebt ein weiteres erhebendes Ideal in meiner Vorstellung: Es werden immer mehr
Mensch ihre Reise in andere Länder auf diese Art und Weise gestalten. So wird ihr Besuch in dem fremden Land friedensförderlich wirken und es können sich Nationen auf neue Weise verbinden. Dieser
Gesetzmässigkeit zu Folge, kann jede Begegnung so gestaltet werden, dass sie zu einem friedensförderlichen Beitrag für das Weltengeschehen wird.